07.05.2021 90-jähriges Firmenjubiläum

Im Mai 1931 wurde unser Unternehmen gegründet. Eine gute Gelegenheit, einmal zurückzublicken.

Im Mai 1931 – auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise – wagte Herr Wilhelm von Schaewen im Alter von 29 Jahren aus der Not heraus den Schritt in die Selbstständigkeit. Das Angebotsprogramm war riesig, denn es umfasste alles Mögliche aus Stahl wie Nieten, Schrauben, Muttern, Spiralbohrer und andere Werkzeuge. Gehandelt wurden auch Schnellarbeits- und Werkzeugstähle, Stabstahl und Bleche.

Die Geschäfte liefen erfolgreich – wurden jedoch Ende 1939 vom Krieg jäh unterbrochen, so dass die Firma ihre wirtschaftliche Tätigkeit aufgeben musste.

Der Neuanfang nach dem Kriege war bitter. Es herrschte Hunger und Not. Aber Wilhelm von Schaewen blieb seinen Grundsätzen treu, sein Entschluss stand fest: Es wird weiterhin oder vielleicht, jetzt erst recht, eine Firma von Schaewen geben!

So machte er das Beste aus der Situation: Bis zur Währungsumstellung blühte der Schwarzhandel mit allem und nichts: Kupferanoden, Zigaretten, Feuerzeuge und Einmachgläser. Man fuhr hamstern ins Sauerland und betrieb Tauschhandel, mit allem, was sich finden ließ.

Mit dem Eintritt ins Unternehmen von Horst von Schaewen Ende der 1940er Jahre änderte sich die Ausrichtung des Unternehmens – weg vom reinen Händler hin zum Stahlverarbeiter. So verfügte das Unternehmen Mitte der 50er Jahre über eine Säge bis 600 mm Durchmesser, eine Brennmaschine, eine Halle mit Magnetkranen für bis zu 10 Tonnen Stückgewichte, den ersten Glühofen und auch schon eine Hobelmaschine.

Die Strategie „Stahl auf Maß“ ging auf und brachte den Erfolg. 1960 konnte das Unternehmen zum ersten Mal einen Monatsumsatz von über 1 Mio. DM verzeichnen. Der große geschäftliche Erfolg brachte aber auch wieder eine neue Herausforderung. Die Lagerflächen in Kupferdreh platzten aus allen Nähten.

So begann das Unternehmen 1963 mit der Planung und dem Bau eines neuen Lager- und Fertigungsbetriebes in Essen-Vogelheim.

Die 70er Jahre begannen und in Deutschland gab es eine Konsumhaltung, wie sie vorher nicht möglich war. Und auch Horst von Schaewen hielt sich nicht mit Investitionen zurück. 1974 entschied er sich, ein Hammerwerk in Hückeswagen aus der Insolvenz zu kaufen. Mit dem Erwerb dieser Produktionsstätte ging er wieder einen weiteren Schritt vom Stahlhändler mit Anarbeitung hin zum Hersteller von Schmiedestücken in allen Formen.

1983 wurde in Vogelheim ein weiteres Mal angebaut. Heute verfügen wir in Essen über eine Produktionsfläche von ca. 37.000 qm Grundfläche.

Zur weiteren Abrundung der Produktpalette begonnen wir 1985  auch die Bearbeitung von Werkstücken und Konstruktionen aus Stahl, Guss und anderen Metallen, und zwei Jahre später war das Geburtsjahr der ameca in Essen-Vogelheim.

Im Jahr 1996 trat Herr Alexander von Schaewen ins Unternehmen ein und gleichzeitig wurden die Expansionspläne weiter vorangetrieben: Im Industriegebiet Hückeswagen wurde auf einem Gelände ganz in der Nähe unserer Schmiede der Stahlhandel Kobeshofen mit einem Sägebetrieb gebaut und die geplante 2000-Tonnen-Freiformschmiedepresse in rasantem Tempo erstellt. 1999 ging die Presse in Betrieb. Die Erweiterung des Pressbetriebes erfolgte schnell, nur zwei Jahre später folgte eine 750-Tonnen-Unterflurpresse. Die Hämmer hatten somit ausgedient.

Im Januar 2000 trat Herr Metzger ins Unternehmen ein. Der Generationswechsel war erfolgreich vollzogen und der Fortbestand als Familienunternehmen gesichert.

Anfang 2004 eröffneten wir den Bearbeitungsbetrieb bei Kattowitz in Polen.

Und als die Schmiedekapazitäten in Hückeswagen nicht mehr ausreichten, wurde das Werk 1 der Demag in Wetter mit einer

Fläche von ca. 40.000 Quadratmetern erworben. Die Inbetriebnahme der 3.000-Tonnen-Freiformschmiedepresse erfolgte 2006. Die Vergüterei, das Ausbildungszentrum sowie der Betrieb zur mechanischen Bearbeitung folgten kurz darauf.

Herr Horst von Schaewen zog sich im Jahr 2006 nach 57-jähriger Geschäftstätigkeit aus dem Unternehmen zurück mit der Sicherheit, dass die nächste Generation seinen Kurs fortsetzt.

In Essen wurde ein Schweißfachbetrieb eingerichtet und der Standort in Polen u. a. um eigene Brennschneidanlagen sowie zusätzliche Schweiß- und Strahlkapazitäten erweitert.

Und auch die Hauptverwaltung in Essen wurde im Jahr 2016 umfassend saniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht.

Weiter wurde an der internationalen Ausrichtung des Unternehmens gearbeitet. Heute wird der Vertrieb von Repräsentanzen auf der iberischen Halbinsel, in der Türkei, in Finnland sowie in Nord- und Südamerika unterstützt.